Im Juli 2024 hat Microsoft wie jeden Monat am zweiten Dienstag des Monats den sogenannten Patchday zur Veröffentlichung von Sicherheits- und Funktionsupdates für Windows 10 genutzt. Diese Updates sind wichtig, um das Betriebssystem sicher und funktional auf dem neuesten Stand zu halten.
Sicherheitsupdates
Mehrere Sicherheitslücken, die potenziell von Angreifern ausgenutzt werden können, wurden im Juli 2024 geschlossen. Diese Lücken betreffen verschiedene Komponenten des Betriebssystems, darunter den Kernel, den Netzwerkstack und den Windows Defender.
Kernel-Updates: Der Kernel ist das Herzstück des Betriebssystems und verwaltet die grundlegenden Funktionen. Eine der geschlossenen Lücken ermöglichte es Angreifern, mit speziell präparierten Programmen erweiterten Zugriff auf das System zu erlangen.
Für den Endbenutzer gibt es keine sichtbaren Veränderungen, allerdings kann es vorkommen, dass bestimmte ältere Programme oder Treiber nicht mehr wie gewohnt funktionieren.
Netzwerkstack-Updates: Diese Updates betreffen die Art und Weise, wie Windows 10 mit Netzwerken kommuniziert. Es wird eine kritische Sicherheitslücke im Netzwerkstack geschlossen, durch die Angreifer über das Internet Zugriff auf das System erlangen könnten.
Mögliche Probleme: Insbesondere bei der Verwendung älterer Netzwerktreiber kann es nach dem Update zu Beeinträchtigungen der Netzwerkperformance kommen.
Windows Defender Updates: Der integrierte Viren- und Bedrohungsschutz wurde ebenfalls aktualisiert. Diese Updates verbessern die Erkennungsraten von Malware und die allgemeine Sicherheit.
Mögliche Probleme: Nach dem Update kann es vorkommen, dass Windows Defender ausführlichere Warnungen und Benachrichtigungen anzeigt.
Funktionale Updates
Neben den Sicherheitsupdates wurden auch einige Funktionsupdates eingespielt, die das Betriebssystem um neue Funktionen erweitern und verbessern.
Neues Startmenü-Design: Eines der sichtbarsten Updates ist das überarbeitete Startmenü. Es bietet nun eine klarere Struktur und eine einfachere Navigation.
Die Kacheln sind flexibler anpassbar und es gibt neue Optionen für die Anpassung von Farben und Layouts.
Auswirkungen: Allerdings werden die Nutzerinnen und Nutzer feststellen, dass einige ihrer bisherigen Einstellungen zurückgesetzt wurden oder nicht mehr verfügbar sind.
Verbesserte Suchfunktion: Die Suchfunktion von Windows 10 wurde weiter verbessert. Sie ist nun schneller und liefert relevantere Ergebnisse, sowohl auf dem lokalen Computer als auch im Web.
Auswirkungen: Es kann jedoch sein, dass nach dem Update eine Neuindizierung der Suchfunktion erforderlich ist, was kurzfristig zu einer Beeinträchtigung der Leistung führen kann.
Verbesserungen in den Einstellungen: Das Einstellungsmenü wurde neu strukturiert, um eine intuitivere Navigation zu ermöglichen. Neue Kategorien und eine verbesserte Suchfunktion innerhalb der Einstellungen erleichtern das Auffinden bestimmter Optionen.
Auswirkungen: Dies kann jedoch auch zu einer gewissen Verwirrung führen, da einige Einstellungen nun an einer neuen Stelle zu finden sind.
Leistungsoptimierungen: Windows 10 hat verschiedene Optimierungen erhalten, die die allgemeine Systemleistung verbessern sollen. Dazu gehören schnellere Startzeiten und eine effizientere Speichernutzung.
Auswkirkungen: Benutzer älterer Hardware könnten jedoch feststellen, dass einige dieser Optimierungen nicht die gewünschte Wirkung zeigen.
Integration von Cloud-Diensten und KI: Die Integration von Microsoft Cloud-Diensten wie OneDrive wurde weiter verbessert. Dateien können nun direkt aus dem Datei-Explorer in die Cloud hochgeladen und dort verwaltet werden. Microsofts künstliche Intelligenz-Copilot-App sind nun auch für Windows 10 verfügbar.
Für Nutzer, die weder Cloud-Dienste noch KI nutzen, kann dies jedoch als unnötige Ablenkung empfunden werden. Andere geraten in eine neue Ausgabenspirale. Klimaschützer hingegen sind frustriert: Dank Cloud und KI wird die CO2- und Energiebilanz immer katastrophaler.
Mögliche Probleme nach dem Update
Wie bei jedem größeren Update kann es auch im Juli 2024 zu Problemen kommen. Diese Probleme können von kleineren Unannehmlichkeiten bis hin zu schwerwiegenderen Funktionsstörungen reichen:
Kompatibilitätsprobleme mit Software von Drittanbietern: Einige Programme von Drittanbietern könnten nach dem Update nicht mehr korrekt funktionieren. Dies betrifft insbesondere ältere Software, die nicht mehr regelmäßig aktualisiert wird. Es kann zu Fehlermeldungen oder Programmabstürzen kommen.
Treiberprobleme: Insbesondere bei älterer Hardware kann es nach dem Update zu Problemen kommen, da die neuen Sicherheits- und Funktionsupdates möglicherweise nicht vollständig kompatibel sind. Dies kann sich in Form von nicht funktionierenden Peripheriegeräten oder Leistungseinbußen bemerkbar machen.
Probleme mit der Netzwerkverbindung: Änderungen im Netzwerkstack können dazu führen, dass bestehende Netzwerkverbindungen unterbrochen werden oder die Verbindungsgeschwindigkeit beeinträchtigt wird. Dies betrifft vor allem Benutzer, die spezielle Netzwerkhardware oder -software verwenden.
Fehler in der Benutzeroberfläche: Bei größeren Updates kann es zu kleineren Fehlern in der Benutzeroberfläche kommen. Dabei kann es sich um grafische Darstellungsfehler oder Probleme mit der Bedienbarkeit handeln. Solche Fehler sind in der Regel nur kosmetischer Natur, können aber die Benutzerfreundlichkeit beeinträchtigen.
Performance-Probleme: Obwohl die Updates die Performance verbessern sollen, kann es auf einigen Systemen zu gegenteiligen Effekten kommen. Insbesondere bei älterer Hardware kann es zu einer höheren Beanspruchung der Systemressourcen und damit zu Leistungseinbußen kommen.
Erklärung wichtiger technischer Begriffe
Kernel: Der Kernel ist der zentrale Baustein eines Betriebssystems. Er steuert und verwaltet die Hardware des Computers und ermöglicht die Ausführung von Software.
Netzwerkstack: Gesamtheit der Protokolle, die für die Netzwerkkommunikation zuständig sind.
Indexierung: Prozess, bei dem Daten durchsucht und in einer Art Katalog gespeichert werden, um schnelle Suchergebnisse zu ermöglichen.
Treiber: Software, die es dem Betriebssystem ermöglicht, mit der Hardware zu kommunizieren.
Peripheriegeräte: Externe Geräte wie Drucker, Scanner oder externe Festplatten, die an den Computer angeschlossen werden.
Quellen
Microsoft Patch Tuesday Updates
Windows 10 Release Information
Bleeping Computer - Juli 2024 Patch Tuesday
TechRadar - Windows 10 Juli 2024 Updates
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